Was tut man wenn man gelangweilt ist und Bock auf Nichtstun hat. Genau, man schaut Neflix 😛 Und auch ich hab mich mit Popcorn und einem Bier auf die Couch gepflanzt und mich durch die fast schon unendlich scheinenden Auswahl an Netflix Filmen geklickt. Da bin ich dann auf den Science-Fiction-Thriller „Anon“ gestossen, wo mit Clive Owen und Amanda Seyfried zwei klingende Namen mitspielen, in einem Thema, was mich persönlich doch sehr interessiert. Denn in der nahen Zukunft gibt es keine Privatsphäre mehr und alle Erinnerungen werden aufgezeichnet und können eingesehen werden. Mit Facebook, Instagram und dem Social Media sind wir nicht mehr weit von dieser Vision entfernt, weswegen ich mir dann den Film angesehen habe. Für alle diejenigen, die den Film unvoreingenommen anschauen möchte, sollten hier zum Lesen aufhören, alle anderen die an meiner persönlichen Filmkritik interessiert sind, können nach dem Anon Trailer weiterlesen 😉
In einer futuristischen Welt, in der Privatsphäre und Anonymität nicht mehr existieren, stößt der polizeiliche Ermittler Sal Frieland auf eine mysteriöse junge Frau, die sich dem digitalen Überwachungssystem der Gesellschaft entzogen hat.
Gleich mal vorne vorweg.. der Film braucht Ewigkeiten bis er in „Fahrt“ kommt, zu langatmig die Erklärung, um was es im Film geht und in welcher Gesellschaft die Protagonisten leben. Ganz anders wie zb bei „The Matrix“, welches einen der besten Intros der Filmgeschichte hat und innerhalb von Minuten Spannung aufbaut und im gleichen Atemzug Fragen aufstellt, die erst im Verlauf des Films (zum Teil) beantwortet werden. Eine tolle Analyse zum Matrix Intro dazu findet man hier!
Also ja, ich war bereits in Versuchung, nach den ersten 10 Minuten mir bereits einen anderen Film auszusuchen, wollte aber dem Film die Chance geben, auch in der Hinsicht, dass ich Clive Owen als Schauspieler wirklich sehr sympatisch finde. Aber selbst er schafft es nicht, „Anon“ ins Erträgliche zu retten. Amanda Seyfried ist hier nur hübsches Beiwerk und komplett ersetzbar, wenn ihr mich fragt. Aber man brauchte bei Netflix wohl einen klingenderen Namen.
Und generell sieht der Film aus, als hätten Ihn Filmstudenten bzw Youtuber gedreht. Er wirkt durchgängig low-budget und mich wundert es, dass man hierfür jemanden wie Clive Owen begeistern konnte. Anscheinend ist auch sein Stern am Hollywood Horizont am Sinken. Anders kann ich mir das beim besten das Debakel nicht erklären! Und ein Blick auf seine Filmografie bestätigt das, mehr als einen Film schafft Owen aktuell nicht. Oder hat nicht Lust auf mehr. Whatever!
Und obwohl der Film nur 100min in Anspruch nimmt, zog er sich gewaltig hin, bis zum Ende. Also meine Empfehlung, spart euch den Film, auch wenn ihr an dem Thema interessiert seid. Weil das Problem wird nur oberflächlist angesprochen und Tiefe sucht man in diesem Film vergeblich.
Wer einen guten Clive Owen Film sehen möchte, soll sich bitte The International anschauen. Der war auch wirklich super! Und irgendwie jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, habe ich auch wieder Lust drauf bekommen!